Bei der Ankunft auf der Fähre werden es genau 999 km sein, die wir von Burghausen aus gefahren sind. Endlich sind wir unterwegs, es warten 3 Wochen Irland auf uns.
Vor zwei Jahren waren wir schon einmal dort, für eine Wanderreise auf dem Ring of Beara. Die Reise damals war der Auslöser für das, was wir nun vorhaben: zu zweit mit dem Motorrad eine Rundreise, und alles das anschauen, was wir beim letzten Mal nicht sehen konnten: Giant’s Causeway, Cliffs of Moher, Rock of Cashel, und noch ein paar andere ofs.
2013 haben wir uns bewusst für die Wanderung entschieden. Auto schied aus, konnte sich keiner von uns beiden vorstellen: enge Straßen, eingesperrt. Öffentliche Verkehrsmittel? Zu langsame Verbindungen und natürlich keine dahin, wo man wirklich hin möchte. Und als bei unserem ersten B&B in Glengariff auf einmal vier italienische Biker eincheckten, fiel es uns wie Schuppen von den Augen: das ist die Lösung! Nun, wir werden sehen, wie das funktioniert – mit Minimalgepäck reisen, das sind wir gewohnt.
Wir kommen später los als geplant, Mary kommt nicht rechtzeitig von der Arbeit los. Aber kurz vor 16 Uhr sind wir auf der Straße, und unser erstes Etappenziel ist nur knapp 300 km entfernt. Zwei Übernachtungen haben wir eingeplant, um nicht Autobahn fahren zu müssen, eine in Linden (nahe Rothenburg ob der Tauber), und eine bei Iserlohn. So bleibt uns am Fährtag noch immer genügend Zeit.
Viel zu sehen werden wir bis Amsterdam nicht bekommen, wir wollen Kilometer machen und dabei doch das Fahren genießen.
Und uns ab und zu mal fragen, ob wir nicht doch irgendetwas vergessen haben. Mal sehen:
- Selbstgemachte Motiv-T-Shirts? Haben wir (Shamrock-Tour 2015, siehe unten). Hielt ich für eine gute Idee. Hinterher ist man immer schlauer.
- Ein richtig gutes Kettenschloss, denn man hört ja die schlimmsten Sachen von der Insel. Hab ich immerhin drei- oder viermal benutzt.
- Reifenreparaturset? Ist dabei, und ich komme mit der Bedienungsanleitung sicher sofort klar.
- POIs und Touren auf dem Garmin? Klar, und auch ein Konzept, wie man unterwegs die Tourenplanung umwirft.
- Genügend Ladegeräte für Helmfunk (2x), Kindle, Tablet, Handy?
- Steckdosenadapter für die Insel? Ja leck mich… bekommen wir sicher sofort, wenn wir drüben sind, ganz klar, die Briten brauchen den schließlich auch jeden Tag.
Wie plant man die perfekte Tour in Irland?Ganz logisch – so wie ich. Scherz. Gut, ich fühl mich vorbereitet. |
- Stelle Dir die Frage, was soll’s denn mindestens sein, was musst Du sehen? Bei mir ist diese Liste rausgekommen:
- Alnwick (GB)
- Winterfell aka Castle Ward (GB)
- Giant’s Causeway (GB)
- Rope bridge Carrick-a-Rede (GB)
- Bushmills Whiskey Distillery (GB)
- The Dark Hedges (GB)
- Achill Island
- Carrowmore Megalithic Cemetery
- Grab von William Butler Yeats
- Cliffs of Slieve league
- Cliffs of Moher
- Rock of Cashel
- Glendalough und die Wicklow mountains
Und ganz bewusst haben wir die Ringe (Dingle, Kerry, Beara) ausgelassen. Hatten wir ja schon mal per Pedes, und so lange sind drei Wochen ja auch nicht.
- Verbinde diese Punkte so geschickt, dass der Fahrspaß im Verhältnis zur Zeit, die Du hast, nicht zu kurz kommt. Eine grobe Orientierung sind die ausgewiesenen Küstenstraßen (die Causeway Coastal Route oder der Wild Atlantic Way). Das reicht aber nicht ganz aus, deshalb…
- … informiere Dich bei den einheimischen Bikern. Es gibt genügend Websites, die Touren beschreiben und zum Download anbieten, oder melde Dich in einem lokalen Forum an. Such Dir ein paar schöne Touren raus, die in Deine POI-Planung passen.
- Überleg Dir, wie Du die Tour spontan anpassen kannst. Mein Konzept dazu hast Du natürlich schon gelesen, oder?
- Schau Dir ein paar schöne Filmchen über Irland auf YouTube oder einer Plattform Deiner Wahl an. Die regionalen Fernsehanstalten (wie bei uns der BR) haben manchmal richtig gute Beiträge im Programm.
Karten oder Navi?Nein, auf diese quasi religiöse Frage gehe ich nicht mehr ein. Informiert euch in den einschlägigen Foren. Und ja, ich habe wegen der Übersichtlichkeit zwei Karten dabei: Südengland und Irland. |
Am Ende dieses spannenden initialen Beitrags ein paar Bildchen von der Anreise. Keine Beschreibungen. Wie geschrieben – Kilometer machen und Spaß am Fahren haben. Mit dem nächsten Beitrag geht’s dann fast schon richtig los.
Wenn ihr kommentieren wollt, könnt ihr das gerne tun. Ich freu mich über jeden Beitrag 😉 |
Tagesetappen von Burghausen nach Amsterdam
- 289 km nach Linden
- 402 km nach Iserlohn
- 308 nach Ijmuiden